Was ist ein Jobticket?

In Kürze

  • Was ist ein Jobticket? Ein Jobticket ist eine Monats- oder Jahreskarte für den ÖPNV, welche der Arbeitgeber seinen Angestellten bezahlt oder bezuschusst.
  • Immer freie Fahrt. Mit dem Jobticket als Benefit können Mitarbeiter mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wie z.B. Bus und Bahn, zur Arbeit kommen und den ÖPNV auch für private Fahrten nutzen - zu jeder Zeit und auch am Wochenende.
  • Steuerfreiheit. Fahrten zur Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind von der Steuer befreit, so auch mit dem Jobticket. Voraussetzung: Du bietest das Jobticket deinen Mitarbeitenden zusätzlich zum vereinbarten Gehalt an.
  • Sachbezug. Das Bereitstellen eines Jobtickets fällt unter den Sachbezug.
  • Bus und Bahn statt Auto. Ein Jobticket hilft deinem Team beim Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn. Noch besser macht es sich in Verbindung mit einem Mobilitätsbudget.

Inhalt

Was versteht man unter dem Jobticket?

Das Jobticket ist eine in der Regel ermäßigte Zeitkarte für öffentliche Verkehrsmittel, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Je nach Vereinbarung übernehmen die Arbeitgeber die Ticketkosten vollständig oder bezuschussen das Jobticket anteilig. Beim Jobticket handelt es sich um einen steuerfreien Arbeitgeberzuschuss, der an das Arbeitsverhältnis mit dem Unternehmen gebunden ist. Arbeitgeber erwerben das Jobticket beim örtlichen Verkehrsunternehmen und geben es an die Mitarbeiter als Corporate Benefit vergünstigt oder kostenfrei aus.

Mit dem Jobticket können deine Mitarbeitenden öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn nutzen um zur Arbeit zu kommen. Da das Jobticket eine Monatskarte bzw. Jahreskarte ist und daher weder auf eine bestimmte Strecke oder Uhrzeit begrenzt ist, kann es von deinen Mitarbeitenden auch für private Fahrten genutzt werden.

Das Jobticket ist traditionell eines der beliebtesten Benefits für Mitarbeitenden von Unternehmen.

Denn es nimmt Mitarbeitenden monatlich anfallende Kosten für Mobilität ab, denn das Ticket wird ihnen in der Regel zusätzlich zum Gehalt bereitgestellt. Zudem ermöglicht es ihnen stressfrei und umweltfreundlich in der Stadt mobil zu sein. Es ist der Klassiker unter den Dienstwagen-Alternativen.

Zwar hat das Jobticket Nachteile gegenüber dem Deutschlandticket, aber besonders für größere Unternehmen lohnt sich das Jobticket finanziell, denn sie können durch den Kauf größerer Ticketkontigente bei den Verkehrsbetrieben attraktive Rabatte erhalten.

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Steuerliche Behandlung des Jobtickets

Stellst du deinen Mitarbeitenden ein Jobticket für ihre Mobilität zur Verfügung, leistest du als Arbeitgeber einen Sachbezug. Ob und wie hoch dieser versteuert werden muss, hängt davon ab, wie du deinen Mitarbeitenden das Jobticket überlässt. In Frage kommt entweder die Überlassung als Teil des Arbeitslohns oder zusätzlich zum vereinbarten Gehalt.

Wie unterscheidet sich das Jobticket zum Fahrtkostenzuschuss?

Der Gesetzgeber unterscheidet zwischen Fahrtkostenzuschuss und Jobticket. Wird der Fahrtkostenzuschuss für Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmittel verwendet, spricht man vom Jobticket.

Wird der Fahrtkostenzuschuss hingegen für andere Verkehrsmittel genutzt, wie z.B. das eigene Fahrzeug, bleibt es beim Fahrtkostenzuschuss. Mehr aktuelle Infos für Arbeitgeber gibt es in unserem Artikel "Fahrtkostenzuschuss, Sachbezug und Jobticket in 2023".


Jobticket über Gehaltsumwandlung

Als Teil des Gehalts muss dieser versteuert werden und es fallen ebenfalls Sozialabgaben an. Allerdings greift für den Sachbezug eine monatliche steuerliche Freigrenze von exakt (!) 50 Euro, erst darüber fallen Steuern und Sozialabgaben an.

Das gleiche gilt für die Gehaltsumwandlung, das heißt, die Aufwendungen für das Jobticket werden in Bruttogehalt umgewandelt und sind damit Teil der monatlichen Vergütung.

Jobticket als Gehaltszusatz

Das Jobticket ist gänzlich steuerfrei, wenn du es deinen Mitarbeitenden zusätzlich zum vereinbarten Gehalt überlässt. In diesem Fall fallen keine Lohnsteuer und Sozialabgaben an.

Steuerfreiheit gilt auch für ÖPNV-Erstattungen

Diese Steuerfreiheit gilt ebenfalls für Erstattungen, die du als Arbeitgeber deinen Mitarbeitenden für entstandene Fahrtkosten für öffentliche Verkehrsmittel gewährst.

Denn seit Januar 2019 ist der Arbeitgeberzuschuss für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln von der Steuer befreit (§ 3 Abs. 15 EStG). Grundsätzlich gilt die Steuerbefreiung nur für Fahrten zwischen deinem Zuhause und dem Arbeitsplatz, das heißt für deinen Arbeitsweg. Und auch nur, wenn der Zuschuss zusätzlich zum Gehalt gezahlt wird. Da es sich beim Jobticket allerdings um eine Monatskarte handelt, werden private Fahrten faktisch nicht ausgeschlossen.

Da das Jobticket in erster Linie darauf abzielt, es Unternehmen und ihren Angestellten zu ermöglichen mit dem ÖPNV zur Arbeit zu kommen, fällt es auch unter die Regelung der Steuerbefreiung, wenngleich es für berufliche wie für private Fahrten genutzt werden kann.

Jobticket Vorteile und Nachteile

Das Jobticket bietet für Mitarbeitende praktische Vorteile, denn sie können das Ticket nicht nur für den Arbeitsweg, sondern auch für private Zwecke nutzen. In vielen Verkehrsverbünden können Ticketinhaber:innen zudem in den Abendstunden oder am Wochenende weitere Personen ohne Aufpreis mitnehmen. Für Arbeitgeber bietet sich das Jobticket demnach als attraktives Benefit im Wettbewerb um Talente an. 

Das sind die Jobticket Vorteile:

  • Arbeitgeber können durch steuerfreie Zuschüsse wie Jobtickets die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung erhöhen.
  • Ein Jobticket ist in der Regel sowohl für Firmen als auch Mitarbeiter die günstigere Option zu einer Gehaltserhöhung sein.
  • Pendler werden bei ihren Fahrtkosten deutlich entlastet.
  • Öffentliche Verkehrsmittel sind klimafreundlich. Arbeitgeber tragen also auch zum Klimaschutz bei, wenn sie mehr Beschäftigte mithilfe von Jobtickets motivieren, auf Bus und Bahn umzusteigen. Eine andere nachhaltige Möglichkeit ist zudem das E-Bike Leasing als Dienstrad.

Mit der Einführung des Deutschlandtickets wurde dennoch klar, dass das Jobticket auch Nachteile hat. Jobticket Nachteile gegenüber dem Deutschlandticket sind:

  • Kosten für das Ticket sind abhängig vom Verkehrsverbund und können sich regional (stark) unterscheiden. Das Deutschlandticket ist oft günstiger.
  • Die Jobticket Nutzung ist normalerweise auf die öffentlichen Verkehrsmittel des örtlichen Verkehrsverbunds beschränkt.
  • Für Arbeitgeber sind Verträge mit den Verkehrsverbünden erforderlich, in der Regel gibt es Mindestabnahmemengen.

Allerdings gibt es für viele Arbeitgeber inzwischen eine Lösung, diese Jobticket Nachteile zu vermeiden, denn das Deutschlandticket können Firmen auch als Jobticket erwerben.

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Deutschlandticket vs. Jobticket

Zum 1. Mai 2023 ist das neue Deutschlandticket an den Start gegangen, mit dem Reisende und Pendler den gesamten öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in Deutschland nutzen können für einen monatlichen Fixpreis von 49 Euro.

Deutschlandticket als Jobticket: Was kostet es Arbeitgeber?

Das Deutschlandticket ist auch als Jobticket erhältlich. Arbeitgeber können das Deutschlandticket ihren Mitarbeitern als Jobticket anbieten. Wenn sie das Ticket mit mindestens 25% anteilig bezuschussen, wird das Ticket 5% günstiger, da der Staat das Jobticket fördert.

In diesem Fall kostet das Deutschlandticket für Mitarbeiter 34,30 Euro, was einer deutlichen finanziellen Entlastung entspricht. Auch Arbeitgeber sparen dabei Kosten, denn wie beim herkömmlichen Jobticket ist das Deutschlandticket als Jobticket steuerfrei. Es fallen keine Lohnsteuer und keine Sozialabgaben an. Wenn Arbeitgeber die Kosten für das Deutschlandticket Jobticket komplett übernehmen, dann liegen diese durch den Rabatt bei 46,55 Euro.

Deutschlandticket wird 2025 teurer

Ab dem Jahr 2025 wird das Deutschlandticket 9 Euro teurer. Der Preis erhöht somit von 49 Euro auf 58 Euro im Monat.

Was kostet das Deutschland-Jobticket ab 2025?

Infolge der Deutschlandticket Preiserhöhung auf 58 Euro wird der Mindest-Arbeitgeberzuschuss bei 25 Prozent des Fahrpreises belassen, womit dieser ab 2025 von derzeit 12,25 Euro auf mindestens 14,50 Euro steigt.

Die fünf prozentige Ermäßigung, die die Bundesregierung für diese Fälle gewährt, wird ebenfalls beibehalten. Durch diese Kombination wird der von Mitarbeitern zu zahlende Preis (wenn das Unternehmen den Ticketpreis anteilig mit 25 Prozent bezuschusst) von derzeit 34,30 Euro auf 40,60 Euro erhöht.

Weiterlesen: Für wen sich das Deutschlandticket lohnt

Jobticket oder doch lieber Mobilitätsbudget?

Für dich als Unternehmen kann eine Kombination aus Jobticket und Mobilitätsbudget Sinn ergeben.

Das bedeutet: Du gibst deinen Mitarbeitenden ein Jobticket aus und gewährst ihnen zusätzlich ein Guthaben, welches sie für andere Mobilität ausgeben können - beides zusammen über eine Mobilitätsplattform.

So bleiben deine Mitarbeitenden flexibel und sie können beispielsweise ihren Weg zur Arbeit individuell besser auf die Verkehrslage, das Wetter oder ihre persönlichen Ansprüche abstimmen.

Gesetzliche Grundlagen

Haftungsausschluss:

‍NAVIT übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Wir machen darauf aufmerksam, dass die Inhalte auf unserer Webseite lediglich dem unverbindlichen Informationszweck dienen und keine Steuer- oder Rechtsberatung im eigentlichen Sinne darstellen. Die Inhalte können und sollen eine individuelle und verbindliche Steuer- und Rechtsberatung, die auf individuelle Anforderungen eingeht, nicht ersetzen. Alle angebotenen Informationen sind ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

NEU! Split-Pay: NAVIT bietet Lösungen für alle Deutschlandjobticket-Modelle

Nahtlose Split-Zahlungen ermöglichen es den Unternehmen, das Ticket weiterhin steuerfrei über den 50€ Sachbezug und den ÖPNV-Zuschuss anzubieten.

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Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.

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