Das Deutschlandticket ist, trotz vieler Diskussionen, ein Erfolgsmodell: 13 Millionen Menschen besitzen aktuell ein Deutschlandticket. Der Grund für den Erfolg liegt auf der Hand. Das Ticket hat Klarheit in den deutschen Tarifdschungel gebracht. Erstmals gibt es ein bundesweit gültiges Monats-Abo für nahezu alle öffentlichen Verkehrsmitteln.
Vor allem Pendlerinnen und Pendler wurden durch das Deutschlandticket entlastet. Denn für sie ist das Deutschlandticket günstiger als die meisten bisherigen Monatskarten der Verkehrsverbünde, da Arbeitgeber das Ticket anteilig übernehmen und sie für das Deutschlandticket Jobticket eine Ermäßigung von 5 Prozent erhalten.
Doch ab 2025 soll das Deutschlandticket teurer werden und 58 Euro pro Monat anstatt der bisherigen 49 Euro kosten. Darauf haben sich die Verkehrsminister der Länder Ende September verständigt. Damit erhöht sich der Ticketpreis um neun Euro ab dem 1. Januar 2025. Wir haben die wichtigsten Fragen zur Deutschlandticket Preiserhöhung zusammengefasst und geben Antworten.
Der Deutschlandticket Preis erhöht sich 2025 um 9 Euro, so dass das Ticket dann 58 Euro pro Monat kosten wird. Diese Preiserhöhung hat auch Auswirkungen auf die bestehende Jobticket-Regelung für das Deutschlandticket.
Zunächst bleibt die ursprüngliche Regelung zum Arbeitgeberzuschuss von mindestens 25 Prozent und der damit verbundenen Ermäßigung von 5 Prozent bestehen. Bei Ticketkosten von 58 Euro pro Monat erhöht sich die Mindestbeteiligung für Arbeitgeber von 12,25 Euro auf 14,50 Euro. Für Arbeitnehmer:innen bedeutet das: Ihr Beitrag zum Jobticket steigt von 34,30 Euro auf 40,60 Euro.
Der Bund und die 16 Bundesländer bezuschussen das Deutschlandticket zusammen mit jeweils 1,5 Milliarden Euro – insgesamt 3 Milliarden Euro jährlich. Die Deutschlandticket Finanzierung ist jedoch bei zusammen 9 Milliarden Euro für die Jahre 2023 bis 2025 gedeckelt. Das heißt: Nach aktuellem Stand ist Ende 2025 Schluss, auf eine weitere Finanzierung konnten sich Bund und Länder noch nicht einigen. Hinzu kommt: Allein 2024 werden die Verkehrsunternehmen geschätzt 3,5 bis 4,3 Milliarden Euro weniger Geld aufgrund des Deutschlandtickets einnehmen. Die entstandenen Defizite sowie die erwarteten Mindereinnahmen für 2025 sollen so durch die Preiserhöhung auf 58 Euro ausgeglichen werden.
Durch Preiserhöhungen beim Deutschlandticket sollen die Verkehrsunternehmen dauerhaft Planungssicherheit erhalten, so die Verkehrsminister. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass in Zukunft weitere Preisanpassungen notwendig werden, so wie das bei anderen Tickets auch üblich ist.
Neun Euro mehr pro Monat und Mitarbeiterin oder Mitarbeiter sind für viele Arbeitgeber noch verkraftbare Mehrkosten. Doch die Kosten des Deutschlandtickets könnten künftig weiter steigen, was rechtliche Unsicherheiten für Arbeitgeber mit sich bringt. Worauf gilt es dann zu achten?
Bisher gibt es noch keine Rechtsprechung, was bei einer Preiserhöhung beim Deutschlandticket arbeitsrechtlich gilt, denn bei der aktuellen Preiserhöhung handelt es sich um die erste.
Experten für Arbeitsrecht empfehlen, dass Arbeitgeber auf den Wortlaut der Vereinbarung zum Deutschlandticket achten sollten, um keinen Rechtsstreit mit Beschäftigten zu riskieren, ob das teurere Ticket übernommen werden muss oder nicht. So sollten Arbeitgeber statt einer pauschalen Zusage, das Deutschlandticket zu übernehmen, einen festen Betrag oder einen Höchstbetrag in die Vereinbarung aufnehmen.
Das habe auch für den Fall Vorteile, wenn möglicherweise das Deutschlandticket einmal durch ein anderes Ticket ersetzt wird, das dann eventuell einen anderen Namen trägt.