Mobilitätsbudget als Dienstwagen-Alternative: SAP folgt dem Trend

Ein Dienstwagen ist für viele Arbeitnehmer:innen ein begehrter Gehaltsbestandteil. Allein in Deutschland gibt es derzeit rund fünf Millionen Firmenwagen. Doch gute Gründe sprechen dafür, dass Unternehmen das Angebot an Dienstwagen reduzieren oder sogar darauf verzichten können um stattdessen auf ein Mobilitätsbudget zu setzen.

Diesen Schritt geht nun SAP als erster großer deutscher Konzern. Das Softwareunternehmen wird ab dem 1. April 2023 ein flächendeckendes Mobilitätsbudget für seine Mitarbeiter als Alternative zum Dienstwagen einführen. Ab diesem Zeitpunkt können alle berechtigten SAP-Mitarbeiter:innen das Budget in Anspruch nehmen. Damit können sie beispielsweise Bus und Bahn, Fahrrad, Mietwagen, Taxi oder Scooter nutzen.

Diese Entscheidung ist insofern bemerkenswert, da der Softwarekonzern mit rund 17.000 Fahrzeugen den größten Dienstwagenfuhrpark Deutschlands besitzt. SAP will mit dem neuen Mobilitätsangebot neue Wege gehen und damit auch jüngere Beschäftigte abholen, die nicht an einem Dienstwagen interessiert sind.

Das Unternehmen greift für das Mobilitätsbudget auf eine interne Lösung zurück und hat sich ein eigenes Angebot zusammengebaut. In einer App sehen die Nutzer:innen, welche Fahrräder, Autos oder anderen Verkehrsmittel zur Verfügung stehen. Die Mitarbeiter:innen zahlen zunächst selber, reichen die Ausgaben ein und bekommen das Geld innerhalb des einjährigen Budgets zurückerstattet.

Im Voraus zu bezahlen und das Geld später zurückzubekommen, nachdem die Reise bereits beendet ist: Das klingt kompliziert und nicht nach einer guten Benutzererfahrung. Besonders, wenn es beispielsweise regelmäßige Fahrrad- oder Scooterfahrten mit einstelligen Beträgen betrifft.

Einfacher und komfortabler für Mitarbeiter:innen und Arbeitgeber gleichermaßen ist die Mobilitätsbudget-Lösung anhand einer monatlich neu aufgeladenen Guthabenkarte, mit der die Mitarbeiter:innen digital und bargeldlos ihre Mobilität buchen und bezahlen können. Wir zeigen dir, wie das geht.

Mobilitätsbudget als Guthabenkarte

Mit der Mobilitätsbudget-Karte können deine Mitarbeiter:innen jederzeit und weltweit flexibel für ihre private oder geschäftliche Mobilität bargeldlos bezahlen. Die Möglichkeiten sind dadurch endlos. Das bereitgestellte Mobilitätsguthaben kann für alle auf dem Markt verfügbaren Mobilitätsdienste genutzt werden. Die Mobilitätsbudget-Karte wird einfach wie eine Debit-Karte in der App des Mobilitätsanbieters hinterlegt und für die Buchung und Bezahlung des Mobilitätsdienstes genutzt.

Hier sind nur ein paar Beispiele für Services, aus denen deine Mitarbeiter:innen wählen können:

  • ÖPNV-Tickets. Am häufigsten wird das Mobilitätsbudgets für den Kauf von Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel genutzt. Greife auf Tickets aller Verkehrsbetriebe und der Bahn in Deutschland und weltweit zu und kaufe Einzelfahrscheine, Kurzstreckentickets, Wochen- oder Monatskarten. Darüber hinaus kannst du auch Monats- oder Jahresabos wie das Deutschlandticket abschließen.
  • Mikromobilität-Dienste. Nutze die verfügbaren Anbieter für Mikromobilität, darunter fallen E-Scooter-Sharing, E-Moped-Sharing und Bike-Sharing.
  • Carsharing-Dienste. Miete dir ein Auto von WeShare, Miles, SHARE NOW, Sixt und vielen weiteren Carsharing Anbietern.
  • Ridehailing-Dienste. Rufe dir ganz einfach ein Taxi oder nutze die Dienste von Uber, FREE NOW u.a.

Neben der Mobilitätsbudget-Karte bietet eine ganzheitliche Mobilitätsbudget-Lösung folgende Services:

  • Tank- und Aufladekarte. Gib deinen Mitarbeiter:innen mit einer Tank- und Ladekarte Zugang zu Tausenden von Tankstellen und Ladestationen. Keine Quittungen, kein Papierkram, deine Mitarbeiter:innen zahlen direkt mit der Kartenlösung.
  • Fahrrad-Leasingdienste. Mitarbeitende können sich mit einem Dienstrad-Leasing ihr Wunschrad zusammenstellen und einen Fahrradleasingvertrag abschließen.
  • Fahrkarten-Erstattungen. Selbstverständlich ist in der ganzheitlichen Mobilitätslösung auch die Möglichkeit inbegriffen, ÖPNV-Tickets scannen und erstatten zu lassen. Sollten deine Mitarbeiter:innen doch einmal eine Fahrkarte selber bezahlt haben.

Die Mobilitätsbudget-Karte gibt deinen Mitarbeiter:innen die maximale Flexibilität.

Eine Karte bietet Zugang zu allen Transportmitteln weltweit. Mit unseren digitalen Mobilitätslösungen entscheiden deine Mitarbeiter:innen, wie sie am besten zur Arbeit kommen und das nachhaltig. Dank des vereinfachten Onboarding-Prozess reduziert sich der Zeitaufwand für die Verwaltung und mithilfe der übersichtlichen Mitarbeiterverwaltung über das Dashboard behältst du stets die Kosten im Auge. Ein weiterer Vorteil: Die CO2-Emissionen aller über das Mobilitätsbudget gemachten Fahrten werden automatisiert über zertifizierte Klimaschutzprojekte kompensiert. Das trägt dazu bei die Mobilität deines Unternehmens 100% klimaneutral zu machen.

Welche Vorteile bietet das Mobilitätsbudget Arbeitgebern und Mitarbeiter:innen?

Ein Mobilitätsbudget bietet sowohl für Arbeitnehmer:innen als auch für Arbeitgeber eine Reihe von Vorteilen.

Für Mitarbeiter:innen bedeutet ein Mobilitätsbudget, dass sie ihre Verkehrsmittelwahl ihren Bedürfnissen anpassen können. Sie können flexibel selbst entscheiden, ob sie nun öffentliche Verkehrsmittel, Fahrdienste oder andere Arten der Mobilität benötigen. Diese Flexibilität kann insbesondere für Arbeitnehmer:innen, die häufig für die Arbeit reisen, von besonderem Vorteil sein.

Für Arbeitgeber kann ein Mobilitätsbudget dabei helfen, Kosten für die Mobilität ihrer Angestellten zu sparen und den Mitarbeiter:innen eine zusätzliche finanzielle Sicherheit zu bieten. Darüber hinaus kann ein Mobilitätsbudget dazu beitragen, die CO2-Emissionen des Unternehmens zu reduzieren, da es die Mitarbeiter:innen ermutigt, auf alternative und umweltfreundliche Transportmöglichkeiten statt auf ein Firmenfahrzeug zurückzugreifen.

Aus diesen Gründen kann ein Mobilitätsbudget für Arbeitgeber und Arbeitnehmer:innen gleichermaßen attraktiv sein.

Vor allem junge Mitarbeiter:innen wollen immer öfter keinen Dienstwagen mehr besitzen. Stattdessen wollen sie flexibel zwischen den Verkehrsmitteln wechseln können. Mit der S-Bahn oder einem Dienstrad zur Arbeit, abends mit dem Taxi vom Stammtisch mit den Kollegen nach Hause und mit einem Carsharing-Auto auf dem Weg ins Büro zur Kita oder nach Feierabend zum Einkaufen - das alles ohne ein eigenes Auto besitzen zu müssen. Der Dienstwagen steht vielen Mitarbeiter:innen zu oft ungenutzt herum, mit häufigerem Arbeiten im Home-Office erst recht. Das hat auch das Umdenken in vielen Unternehmen verstärkt.

Das Mobilitätsbudget ist eine flexible Alternative zum Firmenwagen, denn es bietet folgende Vorteile:

  • Durch das moderne Gehaltsextra wird das Unternehmen als Arbeitgeber für Top-Talente attraktiver.
  • Das Unternehmen wird nachhaltiger und verbessert seine CO2-Bilanz, was das Unternehmen wiederum attraktiver für viele junge Fachkräfte macht.
  • Neben CO2-Emissionen spart das Unternehmen auch Kosten, beispielsweise für Firmenparkplätze und die Beschaffung von teuren Dienstwagen.
  • Mit dem Mobilitätsbudget als Sachzuwendung lassen sich zudem Steuern sparen. Bis zu 50 Euro im Monat sind steuerfrei. Beträge darüber hinaus werden lediglich mit 30% besteuert.
  • Die Krankheitstage der Mitarbeiter:innen sinken, wenn sie mit dem Rad statt mit dem Auto fahren.

Fazit: Dem Mobilitätsbudget gehört die Zukunft der betrieblichen Mobilität.

Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.

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