Unternehmen beklagen mit jedem Jahr mehr erkrankte Beschäftigte. Die Gründe dafür sind vielfältig und variieren je nach Branche. Es lässt sich aber feststellen, dass neben der körperlichen vor allem die psychische Belastung sowohl am Arbeitsplatz als auch im Alltag steigt.
Eine der Ursachen hierfür ist unter anderem die moderne, dynamische Arbeitswelt, die die Menschen vor enorme Herausforderungen stellt: Die Arbeit muss stets schnell, effizient und fehlerfrei gemacht werden und jeder muss immer und überall erreichbar sein, und das gut gelaunt und stets bereit, das Beste zu geben.
Zu den Gründen zählt auch die Reizüberflutung an Informationen, beispielsweise durch soziale Medien, sowie den zunehmenden persönlichen Ängste und Sorgen in einer aktuell unruhigen Welt im Krisenmodus.
Das hat alles negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mitarbeitenden, was sich in einer dramatisch steigenden Anzahl von Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen offenbart. Laut des Psychereports der DAK-Gesundheit lag die Anzahl der Fehltage in 2021 um 41 Prozent höher als noch vor 10 Jahren. Die DAK hebt zudem hervor, dass psychische Probleme nach wie vor in vielen Unternehmen ein Tabuthema sind.
Unternehmen haben jedoch vielfältige Möglichkeiten, sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden einzusetzen und entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Nicht zuletzt, da die Gesundheit der Mitarbeitenden in ihre Fürsorgepflicht als Arbeitgeber fällt und Mitarbeitende die damit verbundene Unterstützung sehr schätzen.
Unter anderem können Firmen mit den richtigen Mitarbeiterbenefits das Betriebliche Gesundheitsmanagement fördern und erfolgreich gestalten.
Hier sind acht Empfehlungen für die konkrete Umsetzung des Betrieblichen Gesundheitsmanagement:
Tipp 1: Betriebliches Gesundheitsmanagement als eine zentrale Aufgabe des Personalmanagements wahrnehmen
Tipp 2: Große Auswahl an Mitarbeiterangeboten für individuelle Bedürfnisse bieten
Tipp 3: Mit dem Dienstrad die Mitarbeitergesundheit aktiv fördern
Tipp 4: Ergonomie und Arbeitssicherheit am Arbeitsplatz sicherstellen
Tipp 5: Mit langwieriger Krankheit weitsichtig umgehen
Tipp 6: Flexible Arbeitsmodelle etablieren
Tipp 7: Strukturen und Prozesse gesundheitsschonend gestalten
Tipp 8: In eine inklusive Unternehmenskultur investieren
Das betriebliche Gesundheitsmanagement sollte sowohl in der Geschäftsführung als auch in der Personalabteilung ein zentrales strategisches Element sein, das festgeschriebene Ziele und klare Fördermaßnahmen beinhaltet. Ein detaillierter Plan zur Umsetzung verschiedener Maßnahmen sowie das regelmäßige Monitoring dieser Maßnahmen bedeutet, dass das Betriebliche Gesundheitsmanagement nicht als Randprojekt aus der Not heraus fungiert, sondern es zeigt vielmehr die nötige Wertschätzung und Beachtung des Themas, insbesondere Mental Health, und dass es als zentrale Aufgabe im Unternehmen wahrgenommen wird.
In jedem Unternehmen erfahren Mitarbeitende unterschiedliche Belastungen, die je nach Rolle als auch Tätigkeiten im Unternehmen verschieden ausgeprägt sind. Mit vielfältigen Mitarbeiterangeboten zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens können Firmen das gesamte Team in verschiedenen Bereichen ansprechen, sodass jeder einzelne Mitarbeitende sich individuell ein maßgeschneidertes Gesundheitsprogramm erstellen und nutzen kann. Das Spektrum der Mitarbeiterangebote umfasst betriebliche Yoga-oder Pilates-Kurse, einen Zuschuss für Mitgliedschaften im Sportverein oder Fitnessstudio, Lauftreffs, Angebote zur Stressprävention oder Resilienzstärkung sowie regelmäßige Gesundheitschecks.
Arbeitgebende sind zunehmend in der Verantwortung, nachhaltiges und klimabewusstes Handeln in der Belegschaft zu fördern. Das Dienstrad- bzw. Jobrad-Angebote sind dafür eine effektive Lösung, denn Fahrräder und E-Bikes sind emissionsfrei und verursachen weder Lärm, Feinstaub, Abgase noch Staus und sparen zudem Platz. In dichten Großstädten sorgen Fahrräder so für eine deutlich bessere Aufenthalts- und Luftqualität, was der Gesundheit der Bewohner:innen zuträglich ist. Aber auch für die Beschäftigten selbst wirkt sich Radfahren positiv auf die Gesundheit aus, denn es fördert die Bewegung und hält fit, was das Risiko, krank zu werden, für Beschäftigte deutlich reduziert.
Aber nicht nur auf die physische Gesundheit hat Radfahren einen positiven Einfluss. Auch ein weiterer Aspekt, der für Mitarbeitende zunehmend wichtig wird, profitiert davon: Mental Health. Radfahren hilft nicht nur bei der Stressbewältigung, sondern kann auch zu einer verbesserten Stimmung, einem gesteigerten Wohlbefinden und einer besseren mentalen Klarheit am Arbeitsplatz führen.
Selbstverständlich muss an jedem Arbeitsplatz und an jedem Arbeitsort nicht nur die Arbeitssicherheit sichergestellt sein, sondern auch auf die Ergonomie Wert gelegt werden. Die Entscheidung für den richtigen Schreibtisch, den passenden Bürostuhl und optimale Lichtverhältnisse ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Gesundheitsprävention. Kosteneinsparungen in diesem Bereich können langfristig zu gesundheitlichen Problemen bei den Mitarbeitenden führen.
Führungskräfte sind daher gefordert, ein offenes Ohr für die Bedürfnisse ihrer Angestellten zu haben und durch kontinuierliche Dialoge dafür zu sorgen, dass die Arbeitsumgebung den Anforderungen an eine moderne, gesundheitsbewusste Arbeitswelt gerecht wird.
Die wahre Qualität eines Arbeitgebers offenbart sich oft im Verhalten und Umgang bei einer langwierigen Krankheit eines Mitarbeitenden. Solidarische Unterstützung und aktive Begleitung in solchen Phasen sind entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Wiedereingliederung. Mit durchdachten Maßnahmen – beispielsweise schrittweisen Wiedereinstiegsprogrammen oder flexiblen Arbeitsmodellen – lässt sich ein Ausgleich schaffen, der die Gesundheit der Angestellten im Blick behält und sie zugleich wieder in den Arbeitsalltag integriert.
In Zeiten, in denen die Bindung von Fachkräften strategisch immer wichtiger wird, erweist sich ein solch empathisches und weitsichtiges Vorgehen als Schlüssel zum Erfolg. Es hilft nicht nur, wertvolle Kompetenzen und Erfahrungen im Unternehmen zu bewahren, sondern stärkt auch das kollektive Engagement und die Loyalität der Belegschaft.
Die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ist heutzutage allen wichtig - Stichwort Work-Life-Balance. Gerät diese Balance ins Wanken, machen sich schnell Unzufriedenheit und Stress breit. Unternehmen können hier leicht gegensteuern, indem sie flexible Arbeitsmodelle und alternative Arbeitsorte, kombiniert mit modernen digitalen Tools, zum Standard im Betrieb machen. Für sie ist das mit Sicherheit keine Fehlinvestition, sondern ein elementarer Faktor für die Zukunft der Arbeit.
Es ist essentiell, Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufe so zu konzipieren, dass sie die Gesundheit der Mitarbeitenden weder beeinträchtigen noch zusätzlich belasten. Ein solches Design trägt maßgeblich zur Förderung sowohl der physischen als auch der psychischen Gesundheit der Belegschaft bei und stärkt deren Resilienz.
Ein wertschätzendes, freundliches Miteinander und das Erleben von Freuden im Arbeitsalltag, inklusive gemeinsamen Lachens mit Kolleginnen und Kollegen, sind enorm wichtig für die individuelle Zufriedenheit und Antriebskraft. Eine Kultur, die authentisch und insbesondere von der Führungsebene mit Hingabe praktiziert wird, ist dabei essentiell. Vertrauen bildet hierbei das Fundament eines Arbeitsumfeldes, in dem sich das gesamte Team wohl und geschätzt fühlt.
Eine intelligente, individuell angepasste und menschenorientierte Investition in die Unternehmenskultur zahlt sich für Firmen aus und mündet in nachhaltigen Unternehmenserfolg sowie allgemeine Zufriedenheit.