Neben privaten Anbietern wie NAVIT, Mobiko oder belmoto bieten mittlerweile auch die Verkehrsverbünde bzw. Verkehrsbetriebe wie die BVG oder der HVV Mobilitätsbudget-Lösungen an. Das kann sich vor allem für Firmen lohnen, die in den jeweiligen Verbundgebieten beheimatet sind. Wir haben uns vier Verkehrsverbünde und deren Mobilitätsbudget-Lösungen angeschaut.
Jelbi ist vielen Berliner:innen bekannt als die Super-App für Mobilität in der Hauptstadt. Über die App lassen sich neben den ÖPNV-Tickets der BVG und dem Deutschlandticket fast alle der in Berlin verfügbaren Mobilitätsformen und -anbieter buchen. Nun bietet die BVG über die Jelbi-App auch ein Mobilitätsbudget für Mitarbeiter von Berliner Unternehmen an: Das Jelbi-Budget.
Beschäftigte, die ein Mobilitätsbudget von ihrem Unternehmen erhalten, können es in der App für die angebotenen Mobilitätsdienste verwenden. Zu den in der Jelbi-App verfügbaren Angeboten zählen:
ÖPNV: BVG, VBB, Deutschlandticket
Bikesharing: nextbike
E-Scooter-Sharing: TIER, Voi, Lime, Bolt
Carsharing: Miles, SIXTshare
E-Mopedsharing: emmy,
Ridesharing: Bolt
Taxi-Service: Taxi Berlin
Arbeitgeber können über die Plattform festlegen, wie hoch das Mobilitätsbudget für jeden einzelnen Mitarbeitenden sein soll und für welche Mobilitätsdienste es gelten soll. Zudem können sie die Ausgaben und das Mobilitätsverhalten jederzeit prüfen, verwalten und analysieren.
Mit hvv M hat auch der Hamburger Verkehrsverbund eine Mobilitätsbudget-Lösung für Unternehmen. Mit dem Mobilitätsbudget können Firmen in Hamburg ihren Mitarbeitenden digital ein Budget als modernes Benefit zur Verfügung stellen, welches individuell für den Arbeitsweg oder private Fahrten genutzt werden kann. Mitarbeitenden haben dabei alle Möglichkeiten der Hamburger Mobilität: Neben allen hvv Angeboten und dem Deutschlandticket sind das der On-Demand-Service MOIA, SIXT share, MILES Carsharing und die E-Scooter von TIER und Voi.
Arbeitgeber schließen für das Mobilitätsbudget-Angebot an ihre Beschäftigten einen Vertrag mit der S-Bahn Hamburg ab. Sie können das Budget für ihre Mitarbeitenden individuell festlegen und zudem bestimmen, ob Restbudget verfällt oder übertragen werden kann. Mitarbeitende planen, buchen und verwalten ihre Fahrten in der hvv switch App. Die Fahrtkosten werden automatisch mit hvv M, dem Mobilitätsbudget, über eine Schnittstelle mit dem Abrechnungssystem des Unternehmens verrechnet. Die Abrechnung erfolgt mit der nächsten Gehaltsabrechnung. Einen Überblick über Ausgaben und Restguthaben haben die Mitarbeitenden in der App.
Auch in der bayerischen Hauptstadt bietet der Verkehrsverbund ein Mobilitätsbudget für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden an: das MVG-Mobilitätsbudget der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Alle in der MVGO App verfügbaren Verkehrsmittel können damit von Beschäftigten im Rahmen ihres Budgets auf Kosten des Arbeitgebers genutzt werden. Dazu gehören neben den öffentlichen Verkehrsmitteln im MVV-Gebiet diverse Sharing-Angebote. Auch das Deutschlandticket als Jobticket kann mit diesem Budget bezahlt werden. Die Abwicklung erfolgt über die MVG.
Arbeitgeber können individuell die Höhe des Mobilitätsbudgets ihrer Mitarbeitenden und die zulässigen Verkehrsmittel bestimmen. Sie können auch festlegen, ob Mitarbeitende Budget in den nächsten Monat übertragen können.
Mitarbeitende nutzen die MVGO App für das Buchen und Bezahlen von Tickets und Sharing-Diensten (aktuell MVG Rad, E-Scooter), sie gehen dabei zwar in Vorleistung, müssen aber keine Belege beim Arbeitgeber einreichen, da diese automatisch übermittelt werden. Die Rückerstattung der Ausgaben erfolgt durch den Arbeitgeber mit der nächsten Gehaltsabrechnung. Unternehmen erhalten dafür von der MVG eine Übersicht der zu erstattenden Monatsbeträge für alle Mitarbeitenden.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) ist einer der größten deutschen Verkehrsverbünde und deckt rund zwei Drittel der Fläche Hessens. Im Verbundgebiet, zu dem der Großraum Frankfurt gehört, wohnen zirka 5 Millionen Menschen. Mit dem RMV Mobilitätsbudget hat der Verkehrsverbund nun ein Zusatzangebot zum Jobticket für Arbeitgeber geschaffen. Das Mobilitätsbudget kann von Unternehmen eigenständig gebucht oder zusätzlich zum bereits vorhandenen Jobticket hinzugebucht werden. Mitarbeitende können ihr verfügbares Mobilitätsbudget in der RMV-App nutzen.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund kooperiert dabei mit dem Mobilitätsbudget-Anbieter Mobiko aus München. Das RMV-Mobilitätsbudget wird zudem im Rahmen des Mobilitätsprojektes RMVall-in durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
Auch die Deutsche Bahn hat über die Tochtergesellschaft DB Connect eine eigene Mobilitätsbudget-Plattform. Unternehmen können ihren Mitarbeitenden ein individuelles, flexibel einsetzbares Mobilitätsbudget über die Bonvoyo App bereitstellen, das vor allem für die Mobilitätsangebote der Deutschen Bahn genutzt werden kann.
Arbeitgeber haben bei Bonvoyo die Möglichkeit, einen spezifischen Verfügungssrahmen innerhalb bestimmter Nutzergruppen festzulegen. Das Mobilitätsbudget kann sowohl für die private als auch die dienstliche Mobilität verwendet werden. Direkt in der Bonvoyo App mit dem Budget buchbar sind die eigenen Angebote der Deutschen Bahn: neben Bus und Bahn sowie dem Deutschlandticket sind das Call-a-Bike Bikesharing und Flinkster Carsharing. Die Planung, Buchung und Verwaltung der Fahrten erfolgt direkt in der Bonvoyo App. Alle weiteren Mobilitätsangebote wie E-Scooter, Taxi oder andere Sharing-Dienste können über die Belegscan-Funktion über die Bonvoyo-App digital mit dem Mobilitätsbudget verrechnet werden. Mitarbeitende können dabei den aktuellen Guthabenstand in der App einsehen.