Für die Mobilitätswende spielen moderne Ansätze wie Carsharing, Ridehailing, Ridepooling und Ridesharing eine Schlüsselrolle. Sie gehören zu den neuesten Trends der New Mobility und werden die Mobilität in den Städten, aber auch auf dem Land, nachhaltig prägen. Diese neuen Mobilitätsformen haben alle das Ziel, den Verkehr effizienter zu gestalten, Ressourcen zu sparen und den Verkehr in den Städten zu entlasten.
Wie unterscheiden sich diese neuartigen Mobilitätsformen und wann und für wen eignen sie sich am besten? Die einzelnen Begriffe, ihre Unterschiede und Eigenschaften im Überblick.
Unter Carsharing versteht man das Nutzen von gemeinschaftlich zugänglichen Autos. Nutzer:innen von Carsharing-Angeboten teilen sich die zur Verfügung stehenden Autos. Fahrzeughalter ist in der Regel ein privater oder öffentlicher Carsharing-Anbieter. Kunden melden sich über die Anbieter-App oder eine Mobilitäts-Super-App an und schließen mit dem Anbieter einen Rahmenvertrag ab. Sie können ein Fahrzeug für eine Kurzzeitmiete nutzen, das heißt das Auto minuten-, stunden- oder tageweise mieten. Sprit- oder Stromkosten sind dabei im Tarif des Carsharing-Anbieters enthalten.
Carsharing gibt es in zwei verschiedenen Formen: Stationsbasiertes Carsharing und stationsunabhängiges Carsharing, sogenanntes “Free-Floating Carsharing”. Beim stationsbasiertem Carsharing mieten die Nutzer:innen das Fahrzeug an dedizierten Stellplätzen für die Zeit der Miete an und stellen es nach dem Mietende dort wieder ab. Beim stationsunabhängigem Carsharing können die Nutzer:innen das Fahrzeug an allen zulässigen Parkflächen im öffentlichen Straßenraum sowie auf explizit definierten weiteren Stellflächen innerhalb des Geschäftsgebietes abholen und zurückgeben.
Während “Free-Floating-Carsharing” vor allem in dicht besiedelten Großstädten verbreitet ist, gibt es stationsbasierte Carsharing-Angebote nicht nur im urbanen Raum, sondern auch in kleineren Städten und auf dem Land, wo es sich besonders dafür eignet, einer kleineren Bevölkerung vor Ort Automobilität zu ermöglichen ohne ein Auto zu besitzen. In Städten gilt Carsharing als vielversprechendes Mittel, den Fahrzeugbestand zu reduzieren oder zumindest den Verzicht auf den Zweitwagen attraktiv zu machen.
Wann und für wen eignet sich Carsharing?
Carsharing bietet Nutzer:innen die Flexibilität, ein Auto zu nutzen, wenn sie es benötigen, ohne die laufenden Kosten und Verpflichtungen tragen zu müssen, die mit dem Besitz eines eigenen Autos verbunden sind. Somit ist Carsharing ideal für Menschen, die nur gelegentlich ein Auto fahren müssen oder wollen. Es eignet sich zum Beispiel besonders für den großen Einkauf, Wochenendausflüge oder spontane Fahrten innerhalb der Stadt.
Zudem kann es sich vor allem lohnen, wenn man nicht alleine unterwegs ist, sondern in einer kleinen Gruppe, denn gezahlt wird für das Carsharing nicht pro Fahrgast, sondern pro Minute oder Kilometer. Das bedeutet, je mehr Mitfahrer:innen, desto günstiger. Stunden- oder Tagestarife eignen sich insbesondere für Gruppenausflüge oder Fahrten, bei denen die ÖPNV-Anbindung am Zielort nicht optimal ist. Zu beachten ist, dass Carsharing zwar grundsätzlich ein hohes Maß an Flexibilität bietet, die Verfügbarkeit in Stoßzeiten wie der Rushhour oder zu Ferienzeiten jedoch auch stark eingeschränkt sein kann.
Interessant kann Carsharing auch für Unternehmen sein, die ein Corporate Carsharing als Ergänzung oder Ersatz für ihren Fuhrpark in ihr betriebliches Mobilitätsmanagement aufnehmen möchten.
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Beratung buchenCarpooling beschreibt das Gründen und Nutzen von privaten Fahrgemeinschaften und bezeichnet im Prinzip das, was im Deutschen als „Mitfahrgelegenheit“ bekannt ist. Diese Arrangements können privat oder über Mitfahrzentralen bzw. Berufspendler-Vermittlungen organisiert werden. Im Unterschied zum Carsharing nutzen beim Carpooling mehrere Personen zur selben Zeit das Auto, welches von einer Fahrerin bzw. einem Fahrer angeboten und gefahren wird. Der oder die Fahrende bietet anderen Personen an, sie gegen eine Kostenbeteiligung oder kostenlos mitzunehmen.
Dadurch werden die Kosten für die Fahrt nicht nur auf mehrere Personen aufgeteilt, sondern das Auto auch effizienter ausgelastet. Carpooling bietet zwar nicht die gleiche Verfügbarkeit und Flexibilität wie die anderen hier genannten Dienste, sie kann aber die kostengünstigste Option sein. Viele Carpooling-Angebote sind Fahrten zwischen zwei Städten.
Wann und für wen eignet sich Carpooling?
Carpooling ist aktuell vor allem auf Langstrecken zwischen Großstädten beliebt, da es eine kostengünstige Alternative zur Bahnfahrt oder dem Flug ist. Gerade für Strecken ohne geeignete ÖPNV-Anbindung am Start oder Ziel sind solche Fahrgemeinschaften interessant. Allerdings ist es meist schwierig diese Fahrten kurzfristig zu nutzen, sie erfordern deshalb mehr Planung und Flexibilität. Viele Angebote sind regelmäßige Fahrten von Berufspendler:innen oder Menschen, die unter der Woche in einer anderen Stadt wohnen und am Wochenende nach Hause fahren.
Ridesharing ist ein Überbegriff für die gemeinsame Nutzung eines Fahrzeuges für den Transport von Personen von einem Ort zum anderen. Unter Ridesharing fallen demnach sowohl die klassischen Mitfahrgelegenheit, also das Carpooling (siehe oben) als auch das Ridepooling (siehe weiter unten), bei dem ein Fahrzeug von mehreren Passagieren genutzt wird, die unabhängig voneinander unterwegs sind, aber ein ähnliches Ziel haben bzw. in die gleiche Richtung müssen.
Wann und für wen eignet sich Ridesharing?
Das Ziel von Ridesharing ist es, eine höhere Auslastungen der Fahrzeuge zu erreichen und dadurch die Verkehrslast und die Emissionen zu verringern. Es kann zudem je nach Angebot eine schnellere, einfachere und günstigere Alternative zum Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln darstellen oder den öffentlichen Nahverkehr in Regionen ergänzen, wo sich ein ÖPNV mit dichtem Taktfahrplan nicht lohnt.
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Beratung buchenRidehailing bedeutet wörtlich übersetzt „Herbeirufen einer Fahrt“ und bezieht sich dementsprechend auf Taxi-ähnliche Fahrten, die über eine App vom Nutzenden gebucht werden. Kommerzielle Ridehailing-Plattformen vermitteln den Fahrgast mit einem Fahrer in der Nähe. Die Fahrt führt direkt vom Abholort zur gewünschten Zieladresse. Es gibt keine Umwege und die Fahrt wird nicht mit anderen Fahrtgästen geteilt. Anbieter von Ridehailing-Diensten wollen Nutzer:innen eine private, bequeme und oft auch kostengünstigere Alternative zum herkömmlichen Taxi bieten.
Wann und für wen eignet sich Ridehailing?
Ridehailing eignet sich besonders für kurzfristige und zielgerichtete Fahrten, beispielsweise am Abend nach einem Restaurantbesuch oder für den schnellen Transport zum Flughafen. Denn im Gegensatz zur Fahrt mit dem eigenen Auto bedarf es beim Ridehailing keiner Parkplatzsuche und man gelangt direkt zum Ziel. Somit ist dieser Dienst besonders für Menschen in der Großstadt attraktiv, die kein eigenes Auto besitzen und gelegentlich eine schnelle, direkte Fahrt benötigen. Nicht zuletzt wird Ridehailing vor allem auf Kurzstrecken genutzt. Auf längeren Strecken kann das Angebot schnell sehr kostspielig werden.
Da pro Fahrt und nicht pro Fahrgast abgerechnet wird, eignen sich Ridehailing andererseits insbesondere für Gruppenfahrten. Anbieter bieten in der Regel auch Fahrten mit größeren Fahrzeugen an, womit Ridehailing auch für größere Kleingruppen geeignet ist.
Auch für Geschäftsreisende oder Besucher:innen in einer fremden Stadt eignet sich Ridehailing, denn zum einen findet man sich über die Buchung per App in der fremden Stadt schneller zurecht als das mit einem Taxi sein kann, zum anderen wird einem bei der Buchung direkt der Fahrtpreis angezeigt, womit man sich leichter auf die Kosten einstellen kann.
Während beim Ridehailing ein Fahrgast (oder eine gemeinsame Gruppe) die Fahrt alleine unternimmt, buchen beim Ridepooling mehrere Personen unabhängig voneinander per App dasselbe Fahrzeug und teilen sich einen Teil der Fahrtstrecke. Ridepooling-Dienste werden auch On-Demand-Shuttle genannt, da es sich grundlegend um einen öffentlichen Nahverkehr handelt, der aber “On-Demand”, also auf Abruf, genutzt wird. Die einzelnen Fahrgäste haben zwar unterschiedliche Start- und Zielpunkte, die intelligenten Algorithmen in der Planung der Fahrten sorgen allerdings dafür, dass eine effiziente Route erstellt wird und sich die Route dynamisch an die Bedürfnisse der Fahrgäste anpasst, womit eine schnelle und komfortable Beförderung gewährleistet werden soll.
Durch die gebündelte Fahrt reduzieren sich die Kosten für die einzelnen Passagiere, womit Ridepooling-Fahrten in der Regel preiswerter sind als Fahrten über Ridehailing. Allerdings setzt das auch ein gewisses Maß an Flexibilität der Fahrgäste voraus hinsichtlich der Abfahrtszeit und Routenplanung. Im Vergleich zum Taxi oder Ridehailing werden weniger Fahrzeuge benötigt, wodurch sowohl Verkehr als auch Umweltauswirkungen verringert werden.
Wann und für wen eignet sich Ridepooling?
Ridepooling eignet sich wie Ridehailing für spontane Fahrten in der Freizeit oder Pendlerfahrten. Der Vorteil gegenüber dem Ridehailing ist der meist günstigere Fahrtpreis und dass Ridepooling durch die Bündelung von Fahrten den Verkehr auf der Strecke reduziert. Das bedeutet allerdings auch, dass Fahrgäste eventuell etwas mehr Zeit einplanen müssen, da es kleine Umwege geben kann, um andere Fahrgäste abzuholen oder abzusetzen. Ähnlich zum Ridehailing spielt auch beim Ridepooling die Entfernung nicht die Hauptrolle, sondern die komfortable weil umsteigefreie Beförderung.
Bislang gibt es Ridepooling-Dienste vor allem in der Stadt. Damit sich diese Angebote rentieren, ist eine hohe Nachfrage- und Angebotsdichte erforderlich. Im ländlichen Raum ist das oft eine Herausforderung, da dort die Nachfrage normalerweise geringer ist. Das führt zu mehr Leerfahrten und einem geringeren Verhältnis zwischen Fahrgast- und Transportkilometern. Das macht das Ridepooling weniger effizient.
Sprachlich sind sich die neuen Formen der Mobilität - Carsharing, Ridehailing, Ridepooling, Ridesharing und Carpooling - sehr ähnlich, dennoch unterscheiden sie sich in Bezug auf Nutzung, Kosten, Flexibilität und Nachhaltigkeit. Es lohnt sich daher, diese Unterschiede zu kennen und zu verstehen, um optimal abwägen zu können, welche Option am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt. Eine Gemeinsamkeit haben diese verschiedenen neuen Mobilitätsformen dennoch: Sie alle steuern die Mobilität und den Verkehr bedarfsgerecht und damit effizienter als andere Mobilitätsformen. Damit schaffen sie einen nachhaltigen Beitrag zur Verkehrswende.
Nahtlose Split-Zahlungen ermöglichen es den Unternehmen, das Ticket weiterhin steuerfrei über den 50€ Sachbezug und den ÖPNV-Zuschuss anzubieten.