Generative KI ist wohl eine der transformativsten Technologien, zu der die Gesellschaft je Zugang hatte. Die Auswirkungen dieser neuen Technologie werden in allen Unternehmen zu spüren sein - natürlich auch in der Personalabteilung. Eine Umfrage der US-amerikanischen Wirtschaftsberatung Gartner unter HR-Führungskräften ergab, dass 76 Prozent der Personalverantwortlichen davon ausgehen, dass ihr Unternehmen, wenn es in den nächsten 12-24 Monaten keine KI-Lösungen, einschließlich generativer KI, einführt, hinter den Unternehmen zurückbleiben wird, die dies tun. Künstliche Intelligenz ist also ein Thema, das Personalverantwortliche beschäftigt.
Aber wie genau könnte generative KI die Arbeit der Personalabteilung beeinflussen?
Generative Künstliche Intelligenz (KI) ist eine Art von KI, die basierend auf den gegebenen Vorgaben und verfügbaren Informationen neue Inhalte erstellt. Dabei werden KI-Verfahren wie trainierte neuronale Netzwerke, Deep Learning und KI-Algorithmen eingesetzt, um auf Basis von Anweisungen Texte, Bilder, Audio- und Videoinhalte, Programmcode, 3D-Modelle und mehr zu generieren. Das wohl bekannteste generative KI-Tool ist ChatGPT.
Generative KI-Tools wie ChatGPT werden einen großen Teil der Personalarbeit beeinflussen. Sie werden Prozesse wie Rekrutierung, Onboarding, Personalentwicklung und alltägliche administrative Aufgaben der Personalabteilung rationalisieren bzw. automatisieren. Darüber hinaus wird generative KI zur automatischen Erstellung von Inhalten, zur Analyse von Daten und zur Erstellung von Berichten eingesetzt. Kurz gesagt, generative KI kann erhebliche Produktivitätssteigerungen freisetzen.
Generative KI ermöglicht nicht nur Verbesserungen hinter den Kulissen, sondern kann auch zu neuen, auf die Mitarbeitenden zugeschnittenen Tools führen, die den Mitarbeitenden einen besseren Service bieten. Ein einfaches Beispiel sind hier HR-Chatbots. Diese konversationellen KI-Tools können bei der Rekrutierung helfen, bei Onboarding-Aufgaben unterstützen und allgemein Routinefragen von Mitarbeitenden beantworten.
Generative KI ermöglicht es der Personalabteilung also, mehr Self-Service-Anwendungen bereitzustellen. Das kann dabei auf eine intuitive, persönlichere und hilfreiche Weise geschehen, als es bisher der Fall war. Mit ihren fortgeschrittenen Sprachfähigkeiten können Generative KI-Chatbots mittlerweile sowohl den Kontext als auch den Inhalt verstehen - was sie besser macht als frühere Chatbots.
Zudem kann Generative KI auch einen individuellen Ansatz für die Betreuung von Mitarbeitenden ermöglichen. So können HR-Co-Piloten die Mitarbeitenden bei Aspekten wie der Karriereentwicklung, Lernmöglichkeiten, Erinnerungen an persönliche Ziele oder sogar bei der Erkennung von Stress, Auszeiten oder zusätzlicher Unterstützung unterstützen. Darüber hinaus kann HR generative KI nutzen, um individuelle Lern- und Entwicklungspläne oder Onboarding-Pläne für jeden einzelnen Mitarbeiter zu erstellen.
Ein weiterer Punkt, mit dem sich die Personalabteilung auseinandersetzen muss, sind die Auswirkungen der generativen KI auf die Belegschaft im Allgemeinen. Dabei geht es nicht nur um die Unterstützung der Belegschaft durch Arbeitsplatzerweiterung und -verlagerung - so wichtig das auch ist -, sondern auch darum, die Mitarbeitenden mit den Fähigkeiten auszustatten, die sie benötigen, um in der Ära der generativen KI erfolgreich zu sein.
Die Unternehmensführung sollte in enger Absprache mit der Personalabteilung sicherstellen, dass ein Gleichgewicht zwischen den Effizienzsteigerungen, die generative KI bieten kann, und den menschlichen Qualitäten, die für Unternehmen nach wie vor unverzichtbar sein werden, gegeben ist. So ist beispielsweise zu erwarten, dass menschliche Qualitäten und Fähigkeiten wie strategisches Denken, komplexe Problemlösungen, Kreativität und emotionale Intelligenz in Zukunft stärker gefragt sein werden.
Die Automatisierung vieler täglich anfallender, sich wiederholender und einfacher Aufgaben im Personalwesen durch generative KI bedeutet für HR-Verantwortliche, dass sie sich auf komplexere oder übergreifende Aufgaben konzentrieren können. Dies wiederum ermöglicht es HR-Führungskräften, stärker strategisch in das Unternehmen involviert zu sein. Dabei gilt auch, dass alle Unternehmen gleichermaßen mit der digitalen Transformation konfrontiert sind. Generative KI kann der Personalabteilung helfen, noch mehr Wert für das Unternehmen zu schaffen.
Da viele Führungskräfte noch unsicher sind, wo sie mit der digitalen Transformation beginnen sollen, bietet sich für die Personalabteilung die Gelegenheit, mit gutem Beispiel voranzugehen - indem sie generative KI und die digitale Transformation im Allgemeinen aufgreift. Wie das gelingen kann, zeigen diese Empfehlungen:
Auswirkungen auf die Mitarbeitenden berücksichtigen
HR-Führungskräfte sollten sorgfältig überlegen, wie sich generative KI - und KI im Allgemeinen - auf die Mitarbeitenden auswirken wird, welche Fähigkeiten für den künftigen Unternehmenserfolg unerlässlich sein werden und wie HR die Mitarbeitenden bei den Veränderungen unterstützen kann.
Empathie üben
Veränderungen sind beängstigend. Wenn HR also bei der Bewältigung von Veränderungen und Unsicherheiten vorangeht, sollte sie dies mit Mitgefühl und Einfühlungsvermögen tun.
Neue Werkzeuge zu eigen machen
HR-Verantwortliche können beobachten, wie andere Unternehmen generative KI erfolgreich eingesetzt haben, und für sich eigene Anwendungsfälle ausmachen - idealerweise eine Mischung aus längerfristigen, strategischen Möglichkeiten zum Einsatz generativer KI und einigen kurzfristigen Quick-Win-Projekten, die helfen können, Wissen und Begeisterung aufzubauen.
Erfolge veröffentlichen
Wenn generative KI einen Mehrwert für die Arbeit der Personalabteilung schafft, sollten Verantwortliche diese Erfolgsgeschichten auch im Unternehmen erzählen. Indem sie die großen und kleinen Erfolge im Unternehmen präsentieren, können sie die Akzeptanz im gesamten Unternehmen erhöhen.
Die Welt der KI entwickelt sich rasant und bietet heute eine große Vielfalt an Lösungen, auch für HR. Grund genug, sich intensiver diesem heiß diskutierten Thema zu widmen und sich auszutauschen. Schließlich gab es lange Zeit keine umsetzbaren Ratschläge für HR-Verantwortliche, die zeigen, wie sie mit KI umgehen können. Umso besser, dass wir am 14.03.2023 zu einem Fireside Chat mit KI-Experte Thorsten Heilig, CEO von paretos, eingeladen hatten.
Thorsten Heilig gab Einblicke in seine Arbeit als CEO von paretos, einem Softwareentwickler, der Unternehmen Zugang zu modernsten KI-Technologien, die sonst nur führenden Tech-Giganten vorbehalten waren, verschafft. Wie Unternehmen Künstliche Intelligenz schon heute für sich nutzen können, zeigte Thorsten anhand mehrerer realer Beispiele, auch von traditionellen, mittelständischen Firmen, von denen man es zunächst vielleicht nicht erwartet.
Die wichtigsten Erkenntnisse und alles, was du über den Umgang mit KI im HR-Bereich wissen musst, kannst du in unserem Blogbeitrag zum Event nachlesen.