Das Deutschlandticket Update: Hier gibt es aktuelle Infos und Tipps zum 49-Euro-Ticket. Diese Regelungen und Besonderheiten solltest du kennen.
Das 49-Euro-Ticket ist ein Monatsticket, dass den unbegrenzten Zugang zum öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland ermöglicht. Das Ticket soll ein digitales Angebot und ist damit ausschließlich als Handyticket per App oder als Chipkarte erhältlich.
So können Reisende das Deutschlandticket kaufen:
Unternehmen können ihren Mitarbeitenden das 49-Euro-Ticket als Jobticket sogar vergünstigt anbieten. Mitarbeitende erhalten das Deutschlandticket so auch über die NAVIT App.
Das 49-Euro-Ticket gilt bundesweit im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Dazu zählen im städtischen Verkehr Linienbusse, Straßenbahnen und Tram, U- und S-Bahnen und im regionalen Verkehr Regionalbusse sowie Regionalzüge (Regionalbahn, Regional Express, Interregio Express). Zudem können mit dem Deutschlandticket Fähren benutzt werden, wenn diese zum ÖPNV gehören, wie zum Beispiel in Hamburg oder Berlin. Auch die Nutzung von Flughafen-Zubringerbussen, wie beispielsweise der Lufthansa Express Bus zum Münchner Flughafen, ist möglich.
Das Deutschlandticket gilt bundesweit in diesen Verkehrsmitteln:
Das Deutschlandticket gilt grundsätzlich nur im Nah- und Regionalverkehr. Doch es gibt Ausnahmen. In diesen Zügen des Fernverkehrs können Reisende und Pendler:innen auch mit dem 49-Euro-Ticket mitfahren.
Diese Ausnahmen gelten für einige IC- und ICE-Züge
Seit dem 24. November können Zugreisende das Deutschlandticket auf drei Fernverkehrsstrecken in Berlin und Brandenburg nutzen:
Bereits vorher wurde das Deutschlandticket auf diesen IC-Strecken akzeptiert:
Für alle anderen Strecken im deutschen Fernverkehr gilt: Fahrgäste müssen ein separates Fernverkehrsticket kaufen. Es gibt für das 49-Euro-Ticket keine Upgrade-Funktion , die es ermöglicht den Fernverkehr zu nutzen. Hinzu kommt: Bei Verspätungen im Nah- oder Regionalverkehr gibt es keinen Anspruch auf die Nutzung von ICE-, IC- oder EC-Zügen. Wer in diesem Fall auf den Fernverkehr umsteigen möchte, muss die zusätzlichen Kosten selbst tragen.
Deutschlandticket: Das gilt für Nachtzug oder Flixtrain
Darüber hinaus ist das Deutschlandticket nicht für Fahrten mit ausländischen Bahnunternehmen, die in Deutschland verkehren, gültig. Darunter zählen unter anderem die Österreichische Bundesbahnen (ÖBB), der TGV von SNCF, Thalys oder auch der Berlin Night Express der schwedischen Bahngesellschaft Snälltåget. Auch in allen anderen Nachtzügen ist das Deutschlandticket nicht gültig. Außerdem gilt das Ticket nicht im Flixbus und auch nicht im Flixtrain.
Wann das Deutschlandticket auch im Ausland gültig ist
Da die Tarifgrenzen zweier Staatsbahnen oft nicht auf den tatsächlichen Staatsgrenzen liegen, sondern an Bahnhöfen, ermöglicht das Deutschlandticket auch die Fahrt ins Ausland. Der Tarifschnittpunkt des deutschen Verkehrsverbunds befindet sich in vielen Fällen am ersten Bahnhof auf ausländischer Seite, dem Grenzbahnhof. Daher gilt der deutsche Tarif - und damit auch das 49-Euro-Ticket - bis zu dem entsprechenden Bahnhof im Nachbarland Deutschlands.
Auf den folgenden grenznahen Bahnstrecken in deutsche Nachbarländern kann das 49-Euro-Ticket genutzt werden:
Belgien:
Dänemark:
Frankreich:
Luxemburg:
Niederlande:
Österreich:
Polen:
Schweiz:
Tschechien:
Außerdem kann das Deutschlandticket in vielen weiteren grenzüberschreitenden Bussen genutzt werden.
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Beratung buchenDas Deutschlandticket gilt immer für den aktuellen Kalendermonat. Wer sein Ticket also erst im Laufe des Monats kauft, kann damit nur bis zum Monatsende fahren. Es lohnt sich also, das Ticket spätestens zum Ersten des Monats zu kaufen, um es voll ausnutzen zu können.
Das Deutschlandticket ist wie das 9-Euro-Ticket ein persönliches Ticket und damit nicht auf andere Personen übertragbar. Kinder unter sechs Jahren benötigen kein eigenes Ticket und können bei den Eltern mitfahren.
Bei manchen Verkehrsverbünden lässt sich das 49-Euro-Ticket anteilig kaufen
Es gibt allerdings auch Verkehrsverbünde, bei denen es möglich ist, das Ticket anteilig zu kaufen, sodass man nur für die verbleibenden Tage des Monats zahlen muss. Ein solches Angebot bietet beispielsweise der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) an. Über die hvv switch App lässt sich das Ticket anteilig kaufen. Jedoch sollte man spätestens bis zum Zehnten des Kalendermonats kündigen, da sich das Abo sonst automatisch verlängert und im nächsten Monat 49 Euro fällig werden. Auch beim Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) oder bei der S-Bahn München können ÖPNV-Nutzer:innen das Ticket anteilig kaufen, wenn sie das Abo zumindest im Folgemonat behalten.
Durch einen anteiligen Kauf am letzten Tag des Monats gibt es das Deutschlandticket bereits für unter zwei Euro zu kaufen. Allerdings ist es dann auch nur für diesen Tag gültig.
Wie sich das 49-Euro-Ticket auch einzeln kaufen lässt
Wer das Deutschlandticket kauft, schließt automatisch ein Abonnement ab, das fortlaufend monatlich bezahlt wird. Einzelkäufe, wie es noch beim 9-Euro-Ticket möglich war, sind normalerweise nicht möglich. Allerdings ist das Abo monatlich kündbar. In der Regel kann das Deutschlandticket bei der Deutschen Bahn oder dem Verkehrsverbund bis zum 10. eines Monats zum Ende des Kalendermonats gekündigt werden. ÖPNV-Nutzer:innen, die das 49-Euro-Ticket also nur für einen Monat benötigen, können das Ticket am Monatsanfang kaufen und gleich darauf wieder kündigen. Dieser Vorgang ist unbegrenzt möglich, sodass Nutzer:innen das Ticket nur für die Monate kaufen, in denen sie es auch wirklich verwenden möchten.
Was für bestehende Abonnements gilt
Viele ÖPNV-Nutzer:innen haben bereits ein Ticket-Abo bei ihrem Verkehrsverbund. Sie können auf das Deutschlandticket umsteigen, wenn es für sie eine günstigere Alternative darstellt.
Der Umstieg auf das 49-Euro-Ticket erfolgt allerdings nicht immer automatisch. Ticket-Abonnent:innen müssen sich in der Regel selbst darum kümmern. Das geht aber meist online auf den Internetportalen der Verkehrsverbünde bzw. betriebe.
Bis Ende 2024 wird es keine Preiserhöhungen beim Deutschlandticket geben. Es bleibt bei einem Ticketpreis von 49 Euro im Monat. Beschäftigte haben zudem die Chance, das Deutschlandticket als Jobticket günstiger zu bekommen. Wenn ihre Arbeitgeber ihnen das anbieten.
Arbeitgeber können ihren Mitarbeitenden das 49-Euro-Ticket als Jobticket zur Verfügung stellen. Übernehmen sie dabei mindestens 25 Prozent des Ticketpreises, gibt es durch die Förderung von Bund und Länder einen Nachlass von fünf Prozent. Arbeitnehmende können damit das Ticket um mindestens 30 Prozent günstiger erhalten. In diesem Fall zahlen Mitarbeitende maximal 34,30 Euro für das Deutschlandticket. Mit diesem bundesweit standardisierten Jobticket-Modell und attraktiven Preisen erhoffen sich Bund und Länder, dass Arbeitnehmende vermehrt auf den ÖPNV umsteigen.
Eine repräsentative Greenpeace-Umfrage unter deutschen DAX-Unternehmen zeigt, dass bereits über die Hälfte der großen Firmen ein Deutschlandticket-Jobticket-Angebot für ihre Mitarbeitenden eingeführt hat.
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Mitnahme von weiteren Personen
Beim 49-Euro-Ticket gibt es keine Möglichkeit andere Personen auf dem Ticket mitzunehmen. Diese Regelung schließt auch die eigene Familie ein. Kinder bis zu fünf Jahren können allerdings - dies gilt grundsätzlich im ÖPNV - mitgenommen werden, ab dem sechsten Lebensjahr benötigen Kinder ihr eigenes Deutschlandticket.
Kinder
Kinder bis einschließlich fünf Jahre dürfen in Deutschland grundsätzlich kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und damit auch vom Elternteil oder einer anderen Aufsichtsperson mit dem Deutschlandticket mitgenommen werden. Ab dem sechsten Lebensjahr benötigen dann aber auch Kinder ein eigenes 49-Euro-Ticket oder einen anderen Fahrausweis.
Fahrradmitnahme
Fahrräder können nur in manchen Bundesländern kostenlos mitgenommen werden. Andernfalls müssen Ticket-Nutzer:innen für das Fahrrad ein Extraticket lösen. Bei der Deutschen Bahn kostet eine Fahrradtageskarte im Nahverkehr derzeit sechs Euro. Reisende mit Fahrrad sollten sich beim entsprechenden Verkehrsverbund über die Mitnahme informieren.
Mitnahme von Hunden
Die Mitnahme von Hunden ist in der Regel entgeltpflichtig und auch nicht im Deutschlandticket inbegriffen. Für einen entgeltpflichtigen Hund kann jedoch kein Deutschlandticket gekauft werden. Hundebesitzer:innen müssen daher eine zusätzliche Fahrkarte für Hunde für die genutzte Strecke oder das jeweilige Tarifgebiet erwerben. Ausgenommen von der Entgeltpflicht sind Blindenhunde, Führhunde sowie Hunde, die in geeigneten Transportboxen mitgeführt werden. Eine Ausnahme gibt es zudem für alle Hunde: In Nordrhein-Westfalen brauchen Hundebesitzer:innen keine zusätzliche Fahrkarte für ihren Vierbeiner.
Für Schüler:innen: Angebote der Bundesländer beachten
Grundsätzlich zahlen auch Schüler:innen für das Deutschlandticket den vollen Preis. Viele Bundesländer bieten jedoch auch spezielle, günstigere Tickets für Schüler:innen an, die sich unter Umständen mehr lohnen.
Für Studierende: Einheitliches Semesterticket kommt
Nach langen Verhandlungen haben sich die Verkehrsminister der Länder auf eine bundesweit einheitliche Lösung für Studierende geeinigt. Ab dem Sommersemester 2024 wird es – auf Basis des Deutschlandtickets – ein bundesweit gültiges Semesterticket für 29,40 Euro geben.
Aktuell können Studierende noch von einer "Upgrade-Lösung" Gebrauch machen. Studierende zahlen zu ihrem Semesterticket monatlich etwas dazu und erhalten so das Deutschlandticket. Der monatlich zu zahlende Betrag variiert jedoch nach Bundesland und Universität. Studierende sollten sich daher beim Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) ihrer Universität über ein mögliches Upgrade und dessen Kosten informieren.
Tarifbereiche, Tarifzonen, Tarifwaben: Der Öffentliche Personennahverkehr in Deutschland war lange Zeit sehr unübersichtlich und komplex. Die vielen Verkehrsverbünde hatten ihre eigenen oftmals komplizierten Tarifmodelle und -bestimmungen. Das Deutschlandticket hat mit seiner bundesweiten Nutzungsmöglichkeit und einem einheitlichen Preis den ÖPNV deutlich einfacher gemacht. Allerdings zeichnet sich ab, dass es trotzdem wieder spezielle Regelungen in einzelnen Bundesländern und Regionen geben wird, zum Beispiel zur Mitnehme von anderen Personen, Hunden und Fahrrädern.
Das gilt in den einzelnen Bundesländern - ein Überblick:
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin und Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Den Führerschein gegen ein Deutschlandticket tauschen
Städte wie Bonn, Dortmund, Leverkusen oder Lübeck machen es vor: Dort können Einwohner:innen ihren Führerschein abgeben und dafür ein zeitlich befristetes Deutschlandticket erhalten. Manche dieser Angebote richten sich an Seniorinnen und Senioren, einige aber auch an einen größeren Personenkreis. Detaillierte Informationen erhält man bei den Stadtverwaltungen.
Nahtlose Split-Zahlungen ermöglichen es den Unternehmen, das Ticket weiterhin steuerfrei über den 50€ Sachbezug und den ÖPNV-Zuschuss anzubieten.